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So schaffst & erhältst du dir (nicht nur) als Ärztin Freiräume für dein Privatleben

Wahrscheinlich kennst du als Ärztin das Gefühl, dass die Medizin dein ganzes Leben einnimmt. So schön dein(e) Beruf(ung) auch ist, so wichtig sind auch Freiräume jenseits des Krankenhauses oder der Praxis.

In diesem Blogartikel möchte ich dir Anregungen geben, wie du dir, nicht nur als Ärztin, selbstbestimmt Freiräume schaffst und damit eine gesunde Balance und Vereinbarkeit zwischen beruflichen Ansprüchen und privatem Glück erreichen kannst.


1. Warum Freiräume in Beruf und Privatleben schaffen?

Vor allem als junge Ärztin wirst du stark gefordert. Du lernst regelmäßig neues, liest nach, bildest dich in deiner Freizeit wahrscheinlich mit Büchern und Online Medien weiter. Egal auf welches Fachgebiet du blickst, es gibt immer irgendetwas zu lesen, zu recherchieren und zu lernen. Und sehr viel davon zahlt sich direkt am Patient*innenbett, in Facharztprüfung oder späteren Karriereschritten auch wieder aus. Dazu kommen häufige Dienste und wahrscheinlich auch regelmäßiges Einspringen in unbesetzte Schichten. Und liebst, was du tust und du bist vollkommen bereit, deine Zeit und Energie in ein gutes (fach-)ärztliches Handeln zu investieren.


Kurz: Du bist täglich gefordert und hast oft kaum Zeit für dich selbst.

Vielleicht hast du manchmal sogar das Gefühl, dass du diese Zeit für dich gar nicht so oft brauchst. Doch für ein erfülltes Leben ist eine langfristige Balance zwischen den verschiedenen Bereichen deines Lebens unabdingbar.

Ich merke mir dafür die "2 R": Regeneration und Reflexion

Sicherlich weißt du, dass man nur, wenn man regelmäßig abschaltet und regeneriert bzw. die eigenen Batterien auflädt, langfristig produktiv bleiben und den Job mit Leidenschaft ausüben kann.

Der zweite wichtige Faktor ist die Reflexion: Nur wenn du regelmäßig ein bisschen Abstand zu dem gewinnst, was du tust, kannst du erkennen, ob die Richtung, in die du dich entwickelst, eigentlich das ist, was du willst oder ob du gerade den Zielen von irgendwem anderes hinterherhetzt.

Sowohl Regeneration als auch Reflexion helfen dir dabei, deine Zeit langfristig sinnvoll zu nutzen und dich vor Überlastung schützen.

2. Welche Prioritäten setzt du dir als Ärztin?

Eines vorweg: Das Leben ist dynamisch und die Prioritäten von heute können bald schon wieder ganz anders ausfallen. Wichtig ist, dass du dir für dich immer wieder klarmachst, was dir gerade am wichtigsten ist und wo du deine Prioritäten setzt.

Du kannst dir deine einzelnen Lebensbereiche wie die Säulen eines Tempels vorstellen, die gemeinsam das Dach eines "erfüllten, glücklichen Lebens" tragen (du darfst dein Lebensziel gern auch anders formulieren). Wahrscheinlich ist deine Rolle als Ärztin eine Säule, genauso wie auch deine Familie, Haustiere, dein Liebesleben, Freunde, ein Hobby oder möglicherweise ein ehrenamtliches Engagement je eine Säule formen.

Klar ist: Eine einzige Säule wird das Dach nicht allein tragen. Das wäre ziemlich wackelig. Die Säulen deines Lebenstempels werden sich mit der Zeit verändern und mal dicker oder dünner sein, je nachdem wie bedeutsam sie gerade für dich sind.

Um diesen Tempel langfristig und nachhaltig stabil zu erhalten, lohnt es sich, alle Säulen im Blick zu behalten und sich nicht zu sehr von einem Bereich einnehmen zu lassen. Diese Stabilität und Balance gibt dir Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit und lässt dich auch Krisen und unruhige Zeiten überstehen.

Es ist (relativ) leicht, als Ärztin erfolgreich zu werden, aber es ist schwer, als Ärztin alt zu werden.

3. Wie du Grenzen setzt und dich vor Überlastung schützt

Als Ärztin hast du einen verantwortungsvollen Job und möchtest deinen Patient*innen natürlich immer bestmöglich helfen. Doch wie schaffst du es, dabei nicht selbst auf der Strecke zu bleiben? Wie setzt du deine Grenzen und schützt dich selbst vor Überlastung?

Einer der bedeutendsten Faktoren, wenn es um Stress und Burnout geht, ist die Beziehung zu unseren Tätigkeiten. Denn ob uns etwas stresst oder nicht, liegt nicht an der Arbeit an sich, sondern in der Beziehung, die wir zu dem haben, in das wir unsere Energie stecken.

Was ist dir eigentlich so richtig wichtig im Leben? Was darf nicht fehlen?

Wo möchtest du deine Zeit und Energie investieren?

Und mit welchem Ziel, also wozu, tust du die Dinge, die du tust?

Indem du dir diese Fragen beantwortest, kannst du schon klarer definieren, was für dich sinnvoll und machbar ist (und was nicht). Es ist okay, auch mal Nein zu sagen oder um Hilfe zu bitten. In anstrengenden Phase ist es wichtig, dir einen Endpunkt oder klare Pausen bzw. Auszeiten zu definieren und damit den Stress zu dosieren, um dich zu erholen, bevor du völlig erschöpft bist. Finde deinen persönlichen Umgang mit Burnout-Situationen und erlaube dir, Grenzen zu ziehen, dir mental auf die Schulter zu klopfen und dir Zeit für dich selbst zu nehmen. Um den Stress (und deine Überstunden) zu dosieren und dich langfristig nicht völlig vom Berufsalltag "auffressen" zu lassen, ist es wichtig, gesunde Grenzen zu finden und den Mut, diese auch auszusprechen. Jeder Mensch entwickelt hier seine eigene Herangehensweise – wichtig ist nur, dass du deine Bedürfnisse ernst nimmst. Auch wenn das deiner Oberärztin oder deinem Dienstplaner nicht gefällt.

Insgesamt gilt: Erfolgreich im Beruf und glücklich im Leben wirst du, indem du gut auf dich selbst achtest und dir die Freiräume schaffst, die du brauchst.

4. So kannst du deine neu geschaffenen Freiräume langfristig aufrechterhalten.

Priorität, die du gesetzt, jede Grenze, die du gezogen und jeder Freiraum, den du dir für dich selbst geschaffen hast, ist es wert, dass du dir dafür auf die Schulter klopfst! Nimm diesen Schritt und das Gefühl, selbstbestimmt über deine Zeit entscheiden zu können, ganz bewusst wahr.

Genau so kannst du ganz gezielt Abstand gewinnen, reflektieren und neue Energie tanken. Überlege dir vielleicht schon im Voraus, wie du dich belohnen möchtest. Welche Aktivitäten bereiten dir Freude oder wie kannst du dich gut entspannen? Vielleicht möchtest du ja auch ein neues Hobby oder Sport ausprobieren oder dich Freundschaften widmen, die du schon lange vernachlässigt hast. Wichtig ist dabei, dass du auf deine Bedürfnisse achtest und nicht in alte Muster zurückfällst, die dich zusätzlich belasten könnten. Auch solltest du darauf achten, dass deine Aktivitäten nachhaltig sind, indem sie deinem Körper guttun und dir nicht mehr Energie nehmen, als du daraus gewinnst. Für Viele ist die Natur ein idealer Ort zum Regenerieren.

Indem du deine neu gewonnene Zeit achtsam und nachhaltig nutzt, wirst du langfristig glücklicher und ausgeglichener sein – sowohl im Beruf als auch im Privatleben.

5. Fazit: Der Weg wird nicht kürzer, nur weil du ihn rennst!

Du möchtest sowohl ein erfülltes Berufs- als auch ein glückliches Privatleben führen? Das ist auch als Ärztin machbar! Es geht darum, Prioritäten zu setzen und sich bewusst Freiräume zu schaffen. Wichtig ist es, sich vor Überforderung in allen Lebensbereichen zu schützen, Grenzen zu setzen und Hilfe einzufordern. Dazu gehört auch, den Stress zu dosieren und Sinn und Ziel deiner Handlungen zu hinterfragen. Wenn du deine persönlichen Burnout-Situationen erkennst, kannst du gezielt gegensteuern. Lobe dich für jeden kleinen Erfolg und nutze die Zeit, die du durch das Formulieren von Grenzen gewonnen hast, achtsam und bedürfnisorientiert – so wie es DIR passt! Sei es für Hobbys, Familie oder auch ganz für dich allein. Letztendlich geht es darum, eine gesunde Balance zwischen den verschiedenen Säulen deines "Lebenstempels" zu finden. Mit der richtigen Einstellung und Strategie kannst du sowohl beruflich als auch privat glücklich und erfolgreich sein.

Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann langfristig auch gut für andere sorgen.

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